Ariadne erwacht verlassen und hebt irgendwann an zu singen.
In dreizehn hier frei ausgelegten Klagen wird der Versuch unternommen, ihren Schmerz zu synthetisieren. Ariadne ist die gezwungene Solistin. Was ihr zuspielt, bestimmt sie in einer Art göttlichen Geste mehr oder weniger selbst, bestimmt ihr Ohr – was ihr zuspielt ist Naxos, ist die verlassene, doch nach wie vor klingende Insel: einmal das, was an Sound zu ihr vordringt, zum anderen das, was sie an erinnerten, noch nicht gänzlich frei gelegten Schichten mutwillig reproduziert (z.B. indem sie das Radio anstellt), und schließlich das Störgeräusch, das aus dem Verdichten dieser Ebenen, den teilweise gescheiterten Kompositionsversuchen der eigenwillig sich (weiter-)bewegenden Welt notwendig resultiert. Ariadne agiert im Spannungsfeld des Sentimentalen und des Brutalen, der totalen Auslieferung an das Geräusch.